Fehler bei der Planung einer PV-Anlage: Was Sie beachten sollten

Die Planung einer Photovoltaikanlage ist eine komplexe Aufgabe, bei der Fehler schwerwiegende finanzielle und technische Konsequenzen haben können. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Fehler und wichtige Hinweise, wie Sie diese vermeiden können.

Die richtige Analyse des Standorts ist essenziell für die Effizienz einer PV-Anlage. Faktoren wie die Ausrichtung, Dachart, Dachneigung und verfügbare Flächen spielen eine entscheidende Rolle. Vernachlässigt man diese, kann die spätere Stromproduktion suboptimal ausfallen. Auch Schattenquellen, wie nahegelegene Gebäude oder Bäume, müssen identifiziert und berücksichtigt werden.

Außerdem sollte das Stromlastprofil des Kunden – also der tägliche und jährliche Energiebedarf – analysiert werden, um die PV-Anlage optimal zu planen. Eine der häufigsten Fehlerquellen ist die falsche Ermittlung des Strombedarfs. Wird die Anlagengröße zu groß gewählt, entstehen überflüssige Einspeisungen ins Netz, die mit geringeren Vergütungen honoriert werden. Ist die Anlage hingegen zu klein, reicht die Eigenproduktion nicht aus, um den Haushalt oder Betrieb ausreichend zu versorgen, was zusätzliche Stromkosten verursacht. Eine präzise Bedarfsanalyse ist daher unerlässlich und entscheidend für den Preis Ihrer PV-Anlage.

Unpassende Auswahl der Komponenten und fehlende Integration ins Energiemanagement

Die Wahl der technischen Komponenten – wie PV-Module, Wechselrichter, Speicher, Optimierer, Wallboxen und gegebenenfalls Wärmepumpe – ist entscheidend für die Effizienz der Anlage. Alle Komponenten sollten als ein abgestimmtes Ökosystem funktionieren. Zukunftsorientiert sollte man über den Einbau eines Energiemanager (HEMS – Home Energy Management System) nachdenken, dieser kann die einzelnen Komponenten ansteuern und dafür sorgen, dass der Eigenverbrauch optimiert wird. Das geschieht indem er beispielsweise Überschussstrom intelligent auf Speicher, Elektrofahrzeuge oder Haushaltsgeräte verteilt und eine Schnittstelle zu dem dynamischen Stromtarifen schafft.

Nur durch eine reibungslose Kommunikation zwischen den Komponenten kann eine maximale Versorgungssicherheit und Kostenersparnis erreicht werden.

Eine häufige Fehlerquelle ist die Wahl eines Stromspeichers mit falscher Kapazität. Ein zu kleiner Speicher führt dazu, dass überschüssiger Strom nicht gespeichert werden kann, während ein zu großer Speicher unnötig teuer ist. Außerdem sollte beachtet werden, dass der Speichert stets 8-10% Restkapazität zurückhält, um eine langfristige Schädigung durch die Tiefenentladung zu verhindern. Dadurch entstehen Verluste bei der Be- und Entladung, welche bei der Planung einkalkuliert werden sollten.

Als Faustregel gilt: Der Speicher sollte den Tages- und Nachtbedarf decken können, um maximale Unabhängigkeit zu erreichen.

Missachtung rechtlicher und bürokratischer Anforderungen

Die Installation einer PV-Anlage ist an zahlreiche rechtliche und bürokratische Vorschriften gebunden. Dazu gehören Genehmigungen, die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Einhaltung der geltenden DIN-Vorschriften (z. B. VDE-Normen). Häufig unterschätzt wird der Aufwand für notwendige Anpassungen, wie das Setzen eines Tiefenerders oder die Modernisierung des Zählerschranks. Fehler in diesem Bereich können hohe Zusatzkosten verursachen oder zur Ablehnung der Inbetriebnahme führen und werden in vielen Vorabangeboten nicht berücksichtigt als Kostenstelle.

Verzicht auf professionelle Beratung

Ein häufiger Fehler ist der Verzicht auf Expertenberatung. Nur erfahrene Fachleute verfügen über das nötige Wissen, um alle technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte zu berücksichtigen – insbesondere bei individuellen Anforderungen. Jedes Haus und jedes Dach ist einzigartig: Von der Ausrichtung und Dachneigung bis hin zu Besonderheiten wie Pappdocken auf älteren Dächern, erfordert jede Anlage eine maßgeschneiderte Planung.

Ebenso spielen individuelle Kundenwünsche eine zentrale Rolle. Ob spezielle Komponenten oder eine Integration in bestehende Systeme gewünscht ist – eine professionelle Beratung gewährleistet, dass all diese Aspekte berücksichtigt werden. Zudem ist es ratsam, mehrere Angebote einzuholen, um sicherzustellen, dass die vorgeschlagene Lösung sowohl technisch als auch wirtschaftlich optimal ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Planung einer PV-Anlage Sorgfalt, Fachwissen und eine ganzheitliche Herangehensweise erfordert. Durch eine fundierte Beratung und sorgfältige Planung von geschulten Experten lassen sich oben genannte Fehler vermeiden.

Wissenswert